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#GESCHENKT: Ein bis zwei KiTa-Tage zwischen dem 10. und 29. Juni 2020…falls möglich

Mai 10, 2020 by Katharina Keine Kommentare
Geschenkt

Es ist Mai 2020

Es ist Woche acht des Corona-Ausnahmezustandes. Seit knapp zwei Monaten ist die KiTa geschlossen. Seit zwei Wochen machen SPD-Bundesfamilienministerin Giffey und ebenso der FDP-NRW-Familienminister Stamp Hoffnung auf Stufe 3 der KiTa-Öffnung, das heißt ein improvisierter Regelbetrieb. Wenn ein Impfstoff gegen das Virus entwickelt ist, was Jahre dauern kann, soll Stufe 4, der Regelbetrieb, folgen.

 

Keine Rückkehr in die KiTas

Und nun diese Nachricht vom 8. Mai: der Großteil der 2-5 jährigen KiTa-Kinder darf nicht zurück in die KiTas. Familien, die keinen Anspruch auf Notbetreuung haben, die nicht Eltern eines Kindes mit Förderbedarf oder eines Vorschulkindes sind, haben in NRW keine KiTa-Perspektive in Sicht. Wobei keine stimmt hier nicht ganz. Zwischen dem 10. Juni und dem 29. Juni, dem Start der Sommerferien, dürfen genau diese Kinder möglicherweise an zwei Tagen in die KiTa.

 

#GESCHENKT

Diese zwei Tage zwischen dem 10. Und 29. Juni 2020 bekommt das NRW- Familienministerium zurück geschenkt.

Und alle Eltern, die ebenfalls Anspruch auf diese zwei Tage im Juni haben, sind dazu aufgerufen, es ebenso zu tun.

Packt Tag 1 und Tag 2 in einen Karton, verpackt es als schönes Geschenk und schickt es ans Familienministerium nach Düsseldorf oder bringt es gleich persönlich vorbei.

 

Was sollen diese zwei Tage bringen?

Für die Kleinkinder:

Für die Kinder heißt es vor allem Stress! Nach dann drei Monaten KiTa-Schließung wieder zurück in die KiTa zu kommen, wird mit intensiven Gefühlen verbunden sein. Vielleicht mit Angst, mit Vorfreude, mit Aufregung. Diese zu regulieren, ist für 2-5 Jährige eine immense, fast unmögliche Aufgabe. Und die Gefühle nach den zwei Tagen werden ebenfalls intensiv ausfallen und sich in Unverständnis, Frust, Ärger, Traurigkeit äußern. Denn nachdem die Kinder ganz kurz einige Ihrer Freunde und vertrauten Bezugspersonen in ihrer KiTa für ein paar Stunden gesehen haben, ist damit dann erstmal wieder für unbestimmte Zeit Schluss. Was die Kleinkinder aber mit Sicherheit nicht sagen werden ist: „Schön, dass wir uns kurz gesehen haben, so können wir unser Kindergartenjahr doch noch vernünftig zu Ende bringen. Dafür sollten wir dankbar sein. Machen wir weiter das Beste draus, bis bald irgendwann und alles Liebe für Euch und bleibt bitte gesund“.

 

Für die Eltern:

Eltern bekommen die Aufgabe, ihre Kinder auf diese zwei Tage vorzubereiten. Wie kann es ablaufen, worauf soll geachtet werden? Welche Regeln gelten? Wie kann das Kind mit der Aufregung oder den Ängsten umgehen? Für Eltern bedeutet das vor allem Stress. Denn nach den zwei Tagen KiTa müssen wieder Tränen getrocknet, Hoffnung ausgesprochen und mögliche Erklärungen und Perspektiven aufgezeigt werden. Aber genau diese Perspektiven fehlen sehr!

 

Keine Perspektive in Sicht

Und wie geht es danach weiter? Was passiert nach dem 29. Juni? Warum dürfen Kinder an zwei Tagen im Juni in die KiTa und an allen anderen Tagen nicht? Welches Konzept steckt dahinter und wie soll es zukünftig aussehen?

Eigentlich würden die KiTas sich nach dem 29. Juni für 2 oder 3 Wochen im Juli 2020 in die Sommerferien verabschieden. Im August startet das neue Kindergartenjahr. Im Familienministerium ist aber vage von September die Rede, das heißt mindestens zwei Monate später nach diesem 29. Juni. Was passiert im restlichen Juli und im August und warum soll es erst im September weitergehen?

Wer soll das verstehen?

Bei diesen politischen Maßnahmen fehlen die Erklärungen, sie erzeugen Stress, Unverständnis und Frust. Es fehlt ein Konzept, das verstanden werden kann. Es fehlt eine Aussicht auf Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder. Es fehlt eine Aussicht auf Entlastung für Familien.

Familien brauchen eine Perspektive. JETZT!!!

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Corona-Krise: Die Menschen in Moria haben kein Netflix

April 18, 2020 by Rebecca Keine Kommentare

Photo by shaian ramesht on Unsplash

Ich mag keine Katastrophenfilme – nun spiele ich selbst in einem mit. Pandemie, Ausgangssperre, Kontaktverbot, Durchseuchung: Ich hätte nie gedacht, dass diese Begriffe in meinem Leben einmal eine Rolle spielen würden. Was zeigt, wie ignorant ich war, wie sicher ich mir meiner Privilegien war, als Weiße in einem reichen Land.

Nie hätte ich gedacht, dass in Deutschland einmal Schutzkleidung fehlen würde. Dass die Intensivbetten knapp werden könnten. Dass Ärztinnen und Pfleger unter solchen Bedingungen in dieser Wohlstandsgesellschaft arbeiten müssen. Passiert doch alles nur in den Romanen von Frank Schätzing. Dachte ich.

Wenn Menschen sich nur durch Zäune küssen können

Das Elend wähnte ich weit weg. Jetzt ist es da. Unsichtbar und ansteckend. Nur die vielen neuen Grenzen sind zu sehen. Die Absperrgitter vor den Parks,  die Flatterbänder vor den Spielplätzen, die Grenzposten zwischen den Ländern. Das Virus zeigt, wie furchtbar ein Leben mit noch mehr Grenzen ist. Wenn man nicht mal eben nach Holland ans Meer oder mit dem Thalys nach Paris fahren kann und Menschen sich nur durch Zäune küssen können.

Vielleicht infiziert das Virus die Menschen mit den braunen Idealen zumindest mit dem Gedanken, dass ein buntes Leben ohne Grenzen doch schöner ist. Dass die Freiheit besser ist als jedes noch so sichere Gefängnis.

Die Sonne strahlt die Sorgen weg

Mit unseren engsten Lieben sind wir nun zwar noch enger zusammen, aber alle anderen vermissen wir sehr. Leid und Freude, nichts kann man teilen. Ich durfte nicht zur Hochzeit von Freunden und nicht zur Beerdigung von Verwandten.

Alleine lieben, alleine leben, alleine sterben.

Doch selbst in der Krise bin ich privilegiert, selbst in der Krise geht es mir irgendwie ok. Mit Netflix kann man sich gut betäuben, die Sonne strahlt die Sorgen weg – und im Zweifel haben wir bis zum Weltuntergang genug Klopapier gehortet.

Moria – schon ohne Corona die Hölle auf Erden

Aber die Menschen in Moria haben kein Netflix. Sie haben teilweise noch nicht mal Zugang zu fließendem Wasser. In einer Zeit, in der wir die Straßenseite wechseln, wenn uns jemand entgegenkommt, hausen 20.000 Menschen in einem Flüchtlingscamp, das für knapp 3000 ausgerichtet ist.

Zur Erinnerung: Moria liegt auf der griechischen Insel Lesbos. Das ist Europa – und unsere Verantwortung. Politiker reden von 1,5 Meter Sicherheitsabstand, zeigen in Videos, wie man sich richtig die Hände richtig wäscht und in Moria gibt es einen Wasserhahn für 1000 Menschen, eine Toilette für 167 und kaum Ärzte. Die Zelte stünden so eng nebeneinander, dass sich sogar Kleinkinder seitlich durch die Zeltwände schieben müssen, schreibt der SPIEGEL. Eine fünfköpfige Familie schläft demnach in einem drei Quadratmeter großen Zelt.

Dass Menschen, dass Kinder in Europa so leben müssen, hatte ich immer für undenkbar gehalten. Die ersten 58 unbegleiteten Minderjährigen, die Deutschland an diesem Wochenende nun endlich aufnehmen wird, können nur ein Anfang sein. Das ganze Camp muss evakuiert werden, Europa darf Griechenland mit dieser Aufgabe nicht allein lassen. Sollte Corona nach Moria kommen, wäre das mehr als eine Katastrophe.

Schon jetzt sagt einer, der dort ausharren muss: „Moria ist die Hölle“. Von Gott verlassen. Und von uns vergessen.

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Frida Friday: Schalom!

Juli 5, 2019 by Rebecca Keine Kommentare

Photo by Joe Pregadio on Unsplash

Schalom zusammen!

Vor kurzem habe ich in der Redaktion über das Buch einer Deutschen geschrieben, die mit einem Israeli verheiratet ist und mit ihrer Familie in Berlin lebt. Mich hat „Willkommen im Café Zahav“ von Kirsten Grieshaber sehr beeindruckt. Sie beschreibt, wie bunt und glücklich ihr Leben ist. Aber auch wie ihre Familie bedroht wird, weil ihr Mann Jude ist. Mitten in Deutschland, dem Land der Täter.

Dass die antisemitischen Übergriffe in Deutschland nach Angaben des BKA im vergangenen Jahr gestiegen sind, wusste ich (hier nachzulesen bei der Welt). Aber durch das Buch sind diese „Fälle“ und „Zahlen“ für mich greifbarer geworden.
Grieshabers Erzählungen haben mich erschüttert und traurig gemacht. Aber nicht nur.

Wir alle benutzen jiddische Wörter

Sondern auch hoffnungsfroh. Zum einen durch die fröhlichen Szenen in dem Buch, die zuversichtlich stimmen, dass es in Deutschland doch künftig wieder mehr jüdisches Leben geben kann.
Zum anderen ist mir durch die Recherche dazu erst bewusst geworden, wie viele jiddische Wörter ich doch kenne und sogar oft benutze. „Tacheles“ gehört für mich mit zu den schönsten jiddischen Wörtern. „Lass uns mal Tacheles reden“ – das hört sich viel besser an als: „Jetzt mal Klartext“.

Auf der Seite der Uni Trier heißt es: „Jiddisch ist eine Sprache ohne Land, die überall auf der Welt gesprochen wird. Es ist die wichtigste Volkssprache der in Mittel- und Osteuropa beheimateten oder von dort stammenden Juden.“

Schlammassel, Ganoven und Kaff

Dabei hat die rund 1000 Jahre alte westgermanische Sprache mit hebräischen und romanischen Einflüssen so viele wundervolle Wörter zu bieten: „Schlamassel“ klingt für mich großartig – irgendwie so, als sei alles gar nicht soo schlimm. Als könnte man da noch raus kommen, auch wenn man es „vermasselt“ hat. Auch die „Ganoven“ und „Gauner“ wirken eher liebenswürdig im Gegensatz zu den „echten Kriminellen“.

Unter meinen Favoriten außerdem: „Maloche”, „Bohei“, „ausbaldowern“, „Chuzpe“, „Kaff“, „Knast“, „mauscheln“, „meschugge“, „mies“, „Mischpoke“, „Pleite“, „beschickert“, „Schmiere stehen“, „schmusen“, „Tinnef“ und „Zoff“. Eine ausführlichere Liste findet Ihr hier auf der Seite des Journalisten Bastian Sick (der von „Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod“).

Was für ein „Tohuwabohu“

Für mich außerdem eins der besten Wörter überhaupt: „Tohuwabohu“. Schöner kann man Chaos nicht beschreiben. Das ist allerdings Hebräisch. Aber auch ein Wort, das Teil unseres Sprachgebrauchs ist. (Mein Name ist übrigens auch Hebräisch, „Rebecca“ soll so etwas wie die „Bestrickende“ bzw. „die Fesselnde“ bedeuten. Da weiß ich jetzt nicht, ob das so schmeichelhaft ist. Aber das nur am Rande.)

Was ich mit all dem sagen will: Jiddisch und Hebräisch sind Teil der deutschen Sprache. Beziehungsweise sind viele Ausdrücke aus dem Jiddischen oder Hebräischen entlehnt. Die jüdische Kultur ist uns allen hierzulande viel näher, als wir denken. Und in unserer Sprache allgegenwärtig.

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Frida Friday: Es gibt tausend gute Gründe, auf dieses Land stolz zu sein…

Mai 24, 2019 by Katharina Keine Kommentare

Warum fällt uns jetzt auf einmal
Kein einziger mehr ein? (…)
Wo sind all die ganzen Gründe,
Auf dieses Land stolz zu sein?
So sehr wir auch nachdenken
Nichts fällt uns dazu ein.

Was die Toten Hosen schon vor über 30 Jahren sangen, beschäftigt mich heute. Wo sind all die ganzen Gründe? Es ist mit Sicherheit nicht die “totale Pfichterfüllung, Ordnung und Sauberkeit”. Es ist schon viel eher unsere Verfassung! Happy Birthday liebes Grundgesetz. Alles Gute, altes Haus. Wie schön, dass Du geboren bist, wir hätten Dich sonst sehr vermisst. Und da gibt es noch etwas:

Ein Volksbegehren für die Bienen

Die Bayern machen es vor. Ja, ausgerechnet die Bayern: Das bayerische Volksbegehren für die Bienen. Es ist nun schon ein paar Monate her, dass 1,8 Millionen Menschen in den Rathäusern des Freistaats in Listen unterschrieben haben, um dieses Volksbegehren voranzutreiben. Innerhalb von zwei Wochen mussten mindestens 10 Prozent der Bevölkerung unterzeichnen, was zuvor durch eine Unterschriftenliste auf den Weg gebracht wurde. Und das hat geklappt. Anschließend kann der Landtag der geforderten Gesetzesänderung zustimmen, was er in der Regel nicht tut. In diesem Fall aber schon, u. a. um:

  • das Bienensterben zu verhindern,
  • die Artenvielfalt zu schüzten,
  • den Ökolandbau zu verstärken.

Vom Volkswillen zum Gesetz?!

Der Volkswille mündet hier in einem Gesetz! Natürlich gibt es auch Gesetzesgegner. Die CSU gehörte zunächst auch dazu, hat sich aber von den Ideen der Umweltbewegung und der Meinung der Bevölkerung weitestgehend überzeugen lassen. Und es wird sich zeigen wie es in Bayern weitergeht und ob die Unterschriften der Bürger sich auch auf ihr Handeln auswirken wird, z. B. durch den Kauf von Bioprodukten lokaler Erzeuger.

Direkte Demokratie…durch Bildung

Das Beispiel aus Bayern zeigt, wie direkte Demokratie funktionieren kann. Ein Grund, mit ein wenig Stolz erfüllt zu sein. Damit Demokratie gelebt werden kann, braucht es Bildung. Wieder so ein Wort, das alles und nichts heißen kann. Für mich bringt es der Erziehungswissenschaftler Wolfgang Klafki auf den Punkt. Er meint mit Bildung drei Fähigkeiten des Menschen:

1. Die Fähigkeit zur Selbstbestimmung, über eigene Entscheidungen z. B. in Bezug auf Lebensbeziehungen, Aktivitäten und Sinndeutungen in zwischenmenschlicher, beruflicher oder ethischer Art.

2. Die Fähigkeit zur Mitbestimmung, als soziale Qualifikation zur Mitgestaltung der gemeinsamen kulturellen und gesellschaftlichen Verhältnisse.

3. Die Fähigkeit zur Solidarität, als soziale Einstellung, die erforderlich ist, um das Recht auf Selbstbestimmung und Mitbestimmung der Mitmenschen anzuerkennen und praktisch werden zu lassen. Zum Ausdruck kommt dies in einer offenen Gesellschaft vor allem im konstruktiven Umgang mit Unterschieden.

Diese Fähigkeiten kann jeder nur für sich selbst ausbilden. Eine herausfordernde und lohnende Aufgabe. Bildungschancen willkürlich vorzuenthalten widerspricht dem Deutschen Grundgesetz. Punkt.

Quelle: Klafki, Wolfgang (2007): Neu Studien zur Bildungstheorie und Didaktik (6. neu ausgestattete Aufl.). Weinheim; Basel: Beltz.


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Gastbeitrag von Katharina Klöber: Nicht nichts

Mai 6, 2019 by Frida Keine Kommentare

Recycling Bewusst Leben
Photo by Charles 🇵🇭 on Unsplash

Ich habe im Supermarkt eine Gurke gekauft. Nicht irgendeine Gurke. Eine Eingeschweißte. In Plastik.

Bestimmt werden deswegen jetzt mehr Plastikmüll-Tonnen nach Malaysia oder Indonesien exportiert. Bestimmt wächst deswegen jetzt der Müllstrudel im Pazifik, der Great Pacific Garbage Patch. Bestimmt stirbt deswegen jetzt irgendwo in Asien eine Schildkröte, die sich im Kunststoffmüll verheddert hat. Oder ein Wal, der kiloweise Plastiktüten gefressen hat. Oder meine Gurkenverpackung.

Leben in Plastik

Ich war noch nicht mal betrunken oder aus irgendwelchen anderen Gründen nicht im Besitz meiner vollen geistigen Kräfte. Ganz im Gegenteil. Ich habe in vollem Bewusstsein eine in Plastik eingeschweißte Gurke gekauft. Habe durch eine unverantwortliche Konsumentscheidung unnötig Ressourcen verbraucht und Müll produziert. Warum? Ich habe aus Trotz gehandelt, ganz nach dem Motto „Jetzt erst Recht“. Weil ich frustriert war. Weil ich mich immer bemühe, bewusst zu konsumieren, verantwortungsvoll und „richtig“. Und weil ich das Gefühl habe, es reicht doch nicht. Es reicht einfach nicht, egal, was ich tue.

Ich bin verzweifelt. Ich trenne meinen Müll. Ich sammle sogar welchen vom Wegesrand auf, wenn ich in der Natur unterwegs bin. Ich schalte das Licht aus und drehe die Heizung herunter, wenn ich einen Raum verlasse. Ich beziehe hundertprozentigen Öko-Strom. Ich fahre mit der Bahn zur Arbeit. Ich esse kaum Fleisch und kaufe Öko-Spülmittel. Ich bringe meine Schuhe zur Reparatur zum Schuster, wenn die Sohlen durchgelaufen sind.

Mein Fruchtjoghurt ohne Reue

Aber auf der anderen Seite, muss ich gestehen, war die eingeschweißte Gurke nicht meine erste Konsum-Sünde. Ich kaufe im Supermarkt oft Fruchtjoghurtbecher, obwohl sie einzeln in Plastik verpackt sind. Ich habe für eine Dienstreise an einem Montagmorgen einen Inlandsflug genommen, obwohl ich sonntags mit der Bahn hätte losfahren können. Ich habe zu Silvester Raketen gekauft, obwohl ich mich mit Wunderkerzen hätte zufrieden geben können. Einfach, weil ich verschiedene Sorten Fruchtjoghurt mag und nicht nur eine, weil ich meinen Sonntag nicht für die Arbeit opfern wollte und weil ich diesen magischen Moment liebe, wenn es an Neujahr für ein paar Sekunden am Himmel funkelt.

Eines ist mir klar geworden: Ich kann die Welt nicht retten mit meinen Konsumentscheidungen. Das Einzige, was meinen ökologischen Fußabdruck konsequent auf null reduzieren würde, wäre, nicht zu existieren. Aber ganz ehrlich? Es reicht mir, nicht zu existieren, wenn ich irgendwann mal tot bin. Bis dahin würde ich gern noch ein möglichst freudvolles Leben führen. Fruchtjoghurt, Flugreisen und Feuerwerk erfreuen mich eben. Das muss ich zugeben.

Ich versuche, es so zu sehen: Ich kann mit meinen Konsumentscheidungen dazu beizutragen, dass es auf der Welt ein bisschen weniger schlimm ist. Immerhin nicht nichts. Und ist das nicht immerhin etwas?

Gastkolumnistin Katharina Klöber

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