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Corona-Krise: Die Menschen in Moria haben kein Netflix

April 18, 2020 by Rebecca Keine Kommentare

Photo by shaian ramesht on Unsplash

Ich mag keine Katastrophenfilme – nun spiele ich selbst in einem mit. Pandemie, Ausgangssperre, Kontaktverbot, Durchseuchung: Ich hätte nie gedacht, dass diese Begriffe in meinem Leben einmal eine Rolle spielen würden. Was zeigt, wie ignorant ich war, wie sicher ich mir meiner Privilegien war, als Weiße in einem reichen Land.

Nie hätte ich gedacht, dass in Deutschland einmal Schutzkleidung fehlen würde. Dass die Intensivbetten knapp werden könnten. Dass Ärztinnen und Pfleger unter solchen Bedingungen in dieser Wohlstandsgesellschaft arbeiten müssen. Passiert doch alles nur in den Romanen von Frank Schätzing. Dachte ich.

Wenn Menschen sich nur durch Zäune küssen können

Das Elend wähnte ich weit weg. Jetzt ist es da. Unsichtbar und ansteckend. Nur die vielen neuen Grenzen sind zu sehen. Die Absperrgitter vor den Parks,  die Flatterbänder vor den Spielplätzen, die Grenzposten zwischen den Ländern. Das Virus zeigt, wie furchtbar ein Leben mit noch mehr Grenzen ist. Wenn man nicht mal eben nach Holland ans Meer oder mit dem Thalys nach Paris fahren kann und Menschen sich nur durch Zäune küssen können.

Vielleicht infiziert das Virus die Menschen mit den braunen Idealen zumindest mit dem Gedanken, dass ein buntes Leben ohne Grenzen doch schöner ist. Dass die Freiheit besser ist als jedes noch so sichere Gefängnis.

Die Sonne strahlt die Sorgen weg

Mit unseren engsten Lieben sind wir nun zwar noch enger zusammen, aber alle anderen vermissen wir sehr. Leid und Freude, nichts kann man teilen. Ich durfte nicht zur Hochzeit von Freunden und nicht zur Beerdigung von Verwandten.

Alleine lieben, alleine leben, alleine sterben.

Doch selbst in der Krise bin ich privilegiert, selbst in der Krise geht es mir irgendwie ok. Mit Netflix kann man sich gut betäuben, die Sonne strahlt die Sorgen weg – und im Zweifel haben wir bis zum Weltuntergang genug Klopapier gehortet.

Moria – schon ohne Corona die Hölle auf Erden

Aber die Menschen in Moria haben kein Netflix. Sie haben teilweise noch nicht mal Zugang zu fließendem Wasser. In einer Zeit, in der wir die Straßenseite wechseln, wenn uns jemand entgegenkommt, hausen 20.000 Menschen in einem Flüchtlingscamp, das für knapp 3000 ausgerichtet ist.

Zur Erinnerung: Moria liegt auf der griechischen Insel Lesbos. Das ist Europa – und unsere Verantwortung. Politiker reden von 1,5 Meter Sicherheitsabstand, zeigen in Videos, wie man sich richtig die Hände richtig wäscht und in Moria gibt es einen Wasserhahn für 1000 Menschen, eine Toilette für 167 und kaum Ärzte. Die Zelte stünden so eng nebeneinander, dass sich sogar Kleinkinder seitlich durch die Zeltwände schieben müssen, schreibt der SPIEGEL. Eine fünfköpfige Familie schläft demnach in einem drei Quadratmeter großen Zelt.

Dass Menschen, dass Kinder in Europa so leben müssen, hatte ich immer für undenkbar gehalten. Die ersten 58 unbegleiteten Minderjährigen, die Deutschland an diesem Wochenende nun endlich aufnehmen wird, können nur ein Anfang sein. Das ganze Camp muss evakuiert werden, Europa darf Griechenland mit dieser Aufgabe nicht allein lassen. Sollte Corona nach Moria kommen, wäre das mehr als eine Katastrophe.

Schon jetzt sagt einer, der dort ausharren muss: „Moria ist die Hölle“. Von Gott verlassen. Und von uns vergessen.

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